Das Investoren-Areal Potsdamer Allee/Parkallee in Stahnsdorf nach den Fällungen 2021, Foto: Gemeinde Stahnsdorf
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Neues Flüchtlingsheim: “Kreis hat derzeit kein Interesse”

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“Der Landkreis hat derzeit kein Interesse daran, weitere Geflüchtete in der Region TKS unterzubringen”, kommentierte am Dienstag Christoph Löwer (CDU), zweiter Beigeordneter für Potsdam-Mittelmark, den Bauantrag eines Investors in der Stahnsdorfer Potsdamer Allee für ein Übergangswohnheim. 360 Betten für Geflüchtete, ein Büro für Sozialarbeiter, eine Krankenstation sowie ein Container für den Wachschutz sollen hier entstehen, das Ganze soll mit einem 1,80 Meter hohen Zaun geschützt werden. Vorige Woche hatte der Stahnsdorfer Hauptausschuss das Vorhaben beraten und seine Zustimmung verweigert.

Überdurchschnittlich viele Geflüchtete in der Region

Löwer erklärte gegenüber whatz-up.de, dass in Stahnsdorf und Teltow bereits überdurchschnittlich viele Geflüchtete untergebracht seien – aktuell gibt es Heime in der Stahnsdorfer Ruhlsdorfer Straße, mit 160 und 137 Plätzen, in der Teltower Oderstraße mit 150 Plätzen, in der Teltower Potsdamer Straße mit 190 Plätzen sowie am Kleinmachnower Schwarzen Weg mit 40 Plätzen für Ukrainer:innen. Der Kreis wolle die Geflüchteten gleichmäßig verteilen. 

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Nicht klar war aktuell, ob der Investor vorab an die Kreisverwaltung mit seinem Vorhaben herangetreten ist. Der Landkreis betreibe jedenfalls “keine proaktiven Verhandlungen” zu diesem Standort, so Pressesprecher Kai-Uwe Schwinzert gegenüber whatz-up.de. Sollte allerdings tatsächlich eine Baugenehmigung erteilt werden und der Investor mit einem Angebot an den Kreis herantreten, werde dieses geprüft werden.

2024: Rund 2000 neue Geflüchtete erwartet 

Aktuell sind in Potsdam-Mittelmark 2678 Personen in öffentlich-rechtlicher Unterbringung, so Schwinzert, davon 843 dezentral, also 31 Prozent. Für 2024 geht der Landkreis davon aus, dass etwa 1200 Menschen aufgenommen werden müssen, dazu der Überhang aus dem Vorjahr. Da hatte der Kreis eine Aufnahmeverpflichtung für 1629 Menschen, hat aber nur 671 Geflüchtete untergebracht, also 958 zu wenig.

Foto: Gemeinde Stahnsdorf (Archiv)