Gemeindezentrum Stahnsdorf, Foto: Gemeinde Stahnsdorf
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Albers oder Kiekebusch: Wer unterstützt wen in Stahnsdorf?

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Am übernächsten Sonntag, dem 17. März, entscheiden Stahnsdorf Bürgerinnen und Bürger erneut darüber, wer ihre Gemeinde die kommenden acht Jahre regiert: Bernd Albers (Bürger für Bürger), der sich um eine dritte Amtszeit bewirbt, oder Richard Kiekebusch (CDU), der das Amt gerne übernehmen würde.

In der ersten Runde konnte Albers mit 44,9 Prozent den klaren ersten Platz vor seinen beiden Herausforderern erringen, Kiekebusch sicherte sich mit 28,3 Prozent den zweiten Platz, Tina Reich (SPD) musste sich mit 111 Stimmen und damit 26,9 Prozent mit dem dritten Platz zufrieden geben. Als Verliererin sah sie sich trotzdem nicht, zeigte sich sehr stolz auf das Ergebnis und erklärte noch am Wahlabend, jetzt voll und ganz Kiekebusch zu unterstützen.

Wer gibt welche Wahlempfehlung?

Damit wurde die Frage nach den Wahlempfehlungen aufgeworfen. Wir haben nachgefragt und von den meisten Parteien und Wählergemeinschaften Antworten bekommen. Der Ordnung halber sortieren wir hier Alphabetisch:

AfD: Wurde angefragt, bisher gab es keine Antwort. Die AfD Stahnsdorf verzichtete aber auf das Aufstellen eines eigenen Bürgermeister-Kandidaten, weil sie mit Albers zufrieden sei, es ist davon auszugehen, dass es auch in der Stichwahl dabei geblieben ist.

Bündnis 90/Grüne: Die Grünen haben sich dazu entschieden, keine Wahlempfehlung abzugeben, so die Auskunft.

Bürger für Bürger: Die BfB haben mit Albers einen eigenen Kandidaten im Rennen.

CDU: Die CDU hat mit Richard Kiekebusch einen eigenen Kandidaten im Rennen.

Die Linke: “Die Linke spricht sich entschieden für Richard Kiekebusch aus”, so Sprecher Kai Schulta. “In unserem Wahlprogramm, das wir am Samstag in Kleinmachnow beschlossen haben, setzen wir einen zentralen Akzent auf Kooperation in der Region – mit Bernd Albers ist das leider nicht möglich.” Kiekebusch stehe zudem für ein besseres Verhältnis zur Gemeindevertretung sowie einen vorwärtsgewandten und transparenten Führungsstil, ergänzt er. Mit einem guten Team an seiner Seite, zum Beispiel der aktuellen Verwaltungschefin Uhlmann, werde er die Hürden nehmen, die sich am Anfang stellen. “Das Amt setzt Integrität, gedankliche Offenheit und einen soliden Wertekompass voraus.”

Schultka weiter: “Ganz persönlich kann ich sagen: Nach fünf Jahren in teils sehr engem Austausch lernt man einander intensiv kennen. Wenn ich beide Kandidaten miteinander vergleiche, dann komme ich nicht umhin, unseren Wählerinnen und Wählern den jungen Konservativen zu empfehlen. Richard Kiekebusch ist ehrlich. Auch wenn wir nicht immer der selben Meinung sind, ist ein Austausch jederzeit möglich und auch erwünscht. Kiekebusch steht zu seinem Wort, auf ihn ist Verlass. Die meisten Menschen reagieren dünnhäutig auf Kritik – Richard Kiekebusch hört zu und baut nicht sofort eine Mauer auf. Darüber hinaus verwechselt er Kritik an seinen Entscheidungen nicht mit Kritik an seiner Person. Die persönliche Ebene wird durch die Kontroverse in der Sache nie in Mitleidenschaft gezogen. All das qualifiziert ihn aus meiner Sicht für das Amt.”

Auch Harald Mushack, selbst in den ersten Monaten noch Bürgermeisterkandidat der Linken, wandte sich im Stichwahlkampf in einem sehr persönlichen Brief an die Wähler und empfahl Kiekebusch.

FDPDer Vorstand des FDP Ortsverbandes Stahnsdorf hat beschlossen, eine offizielle Wahlempfehlung für den CDU-Kandidaten Richard Kiekebusch in der bevorstehenden Stichwahl zum Bürgermeister von Stahnsdorf auszusprechen. Julian Regenthal-Patzak, Vorsitzender des FDP Ortsverbandes erklärte, die Positionen und Visionen beider Kandidaten seien sorgfältig abgewogen worden. 

„Unsere Entscheidung beruht auf seinem klaren Bekenntnis zu einer offenen Kommunikation mit allen Fraktionen und seinem überzeugenden Plan auch für die wirtschaftliche Zukunft Stahnsdorfs”, so Regenthal-Patzak.  Kiekebusch habe gezeigt, dass er die Bedürfnisse Stahnsdorf verstehe und bereit sei, konstruktiv und offen mit allen politischen Kräften zusammenzuarbeiten, um die Gemeinde voranzubringen. „Seine Ziele, wie die Förderung lokaler Wirtschaft, die Unterstützung nachhaltiger Entwicklungsprojekte und die klare Positionierung für ein attraktives Umfeld des zu entwickelnden S-Bahnhofes, entsprechen den langfristigen Interessen unseres Ortes.“

SPD: Die Sozialdemokraten unterstützen Richard Kiekebusch, dazu werden Tina Reich, Landtagsabgeordneter Sebastian Rüter (Direktkandidat TKS) und Dietmar Otto auch Videos mit einer entsprechenden Wahlempfehlung aufnehmen. Auf die Plakate von Tina Reich werden zudem entsprechende Aufkleber aufgebracht. Die Großaufsteller der SPD-Kandidatin dürfen außerdem in der Stichwahl von Kiekebusch genutzt werden. 

Übersicht

AfD: n/a
B90/Grüne: keine Wahlempfehlung
BfB: Albers
CDU: Kiekebusch
Die Linke: Kiekebusch
FDP: Kiekebusch
SPD: Kiekebusch
Wir Vierkeine Wahlempfehlung

Wir VierSchenkenhorsts Ortsvorsteher Sven Püstow erklärte, dass sich die Wählergemeinschaft gegenüber den Kandidaten zur Neutralität verpflichtet habe. Daran halte er sich. Persönlich wünsche er sich vom künftigen Bürgermeister ein stärkeres Engagement für die Ortsteile.
Sputendorfs Ortsvorsteher Rolf-Denis Kupsch reagierte bisher nicht auf die Anfrage, er hatte im Vorjahr sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er Albers unterstützt und wollte dies auch mithilfe von Flyern tun. Dies war mehr oder weniger als Bedingung daraus entstanden, dass Wir Vier Mitglied der Landesorganisation Freien Wähler werden wollte (und auch wurde), denen auch Albers Bürger für Bürger angehört. Der Landesvorsitzende hatte die Zustimmung vo BfB zur Bedingung gemacht und Albers wiederum verlangte, dass kein Gegenkandidat aufgestellt wird. Kupsch hatte deutlich gesagt, dass er ihn sogar unterstützt.
Güterfeldes Ortsvorsteher Dietrich Huckshold hat ebenfalls noch nicht auf die Anfrage geantwortet. Kiekebusch lebt in Güterfelde, seine Familie ist seit vielen Generationen dort ansässig. Nach einem Flyer von Albers, in dem er unter anderem behauptete, Kiekebusch würde sich nicht für den Erhalt der Rieselfelder einsetzen, entschied sich Huckshold, sich offen für seinen Ortsvorsteher-Stellvertreter einzusetzen.  “Wahlempfehlung für Richard Kiekebusch, 100 pro.Wir Güterfelder halten doch zusammen. 16 Jahre Albers ist genug. Speziell die letzte Wahlwerbung von Albers bringt das Fass zum überlaufen”, so Huckshold gegenüber whatz-up.

 

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Im ersten Durchgang konnte Albers in vier Wahllokalen und einem Briefwahllokal mehr als 50 Prozent der Stimmen für sich gewinnen, Kiekebusch entschied zwei Wahllokale für sich: In Güterfelde landete er mit 201 Kreuzchen um eine Stimme vor Albers, in der Kita am Dahlienweg betrug der Unterschied zwei Stimmen. 

Wahlberechtigt waren 13.142 Bürgerinnen und Bürger, die Wahlbeteiligung lag bei 59,9 Prozent. Die Stichwahl findet in zwei Wochen am 17. März statt.