Mauer bei der Alten Hakeburg Kleinmachnow, Foto: Gemeinde Kleinmachnow
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Kleinmachnow bewahrt Teile seiner Geschichte

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Zwei Vorhaben, die mit dem alten Dorfkern Kleinmachnows zu tun haben, wurden in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung vor der Sommerpause beschlossen: Zum einen soll eine Mauer, die zum ehemaligen Herrenhaus gehörte und einsturzgefährdend ist, denkmalgerecht saniert werden. Zum anderen wird der Gutspark neben dem evangelischen Gemeindehaus neu angelegt.

Knapp 160.000 Euro lässt sich die Gemeinde die Instandsetzung eines Abschnittes der historischen Stützmauer und der Terrassenstützwand kosten, die das Plateau des ehemaligen Herrenhauses im Alten Dorf umgibt. Oberhalb angrenzend befinden sich die alten Grundmauern und der Keller des Herrenhauses. „Es gibt zwei Möglichkeiten: verfallen lassen oder wiederherstellen“, so Bauamtsleiter Jörg Ernsting. Das Grundstück ist Eigentum der Gemeinde und denkmalgeschützt, eine Erlaubnis für die Instandsetzung liegt bereits vor.

Was genau gemacht werden muss

Die Arbeiten sind nötig, um die Mauer vor ihrem weiteren Zerfall durch Witterung und Wurzeln zu schützen und bereits beschädigte Abschnitte mit dem vorhandenen Material wiederherzustellen. Die rund 24 Meter lange und im Mittel 1,50 Meter hohe Mauer besteht aus Felssteinen, die lagenweise aufgeschichtet sind. In Teilbereichen findet sich eine Verblendung aus Backsteinen mit aufgetragenem Kalkputz. 

Für die Instandsetzung müssen Vegetation und Ablagerungen von der Mauer entfernt, die Verfugung wiederhergestellt und Risse geschlossen werden. Zudem müssen Vertiefungen im Mauerwerk ausgebessert werden. Außerdem müssen Abbruchkanten gesichert sowie lose Steine und Mauerelemente fixiert und Maßnahmen zur Ableitung des stehenden Regenwassers im Mauerwerk bei Rissen und Vertiefungen getroffen werden.

Einstimmige Entscheidung

Die Arbeiten sollen noch vor dem kommenden Winter stattfinden, um zu verhindern, dass die Schäden noch größer werden. In der jüngsten Gemeindevertretung gab es Einstimmigkeit für die Investition – nur eine Enthaltung gab es bei dieser Thematik. 

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Mit der Neuanlage des Gutsparks quält sich die Gemeindevertretung dagegen schon deutlich länger. Begonnen hatte es 2017 mit dem Entwurf, die Wiese hinter der neuen evangelischen Kirche am Zehlendorfer Damm in einen „Zaubergarten“ zu verwandeln – mit beleuchteten Bäumen, einem Zitatengarten und anderen Ideen, die sich bei den Gemeindevertretern nicht durchsetzten. 

Gefördert wurden die beauftragten Künstler dabei von der Hans und Charlotte Krull Stiftung, die entsprechende Arbeitsstipendien im Bereich Gartenbau vergibt. Es folgte ein Abspecken des Entwurfs, der weiterhin umstritten blieb, zuallererst aber seinen Namen „Zaubergarten“ verlieren musste, damit überhaupt weiter darüber gesprochen und schließlich ein Errichtungsbeschluss erreicht wurde.

Wieder gab es inhaltliche Fragen

„Es ist eine wirklich minimalinvasive Lösung, die wir hier wählen“, erklärte Bauamtsleiter Jörg Ernsting in der Gemeindevertretung. Noch einmal musste er Fragen inhaltlicher Natur beantworten – etwa, ob es einen Wildschweinzaun geben wird (Ernsting: „Nein, wegen des Denkmalschutzes nicht.“), oder ob die Pflanzen überhaupt mit der Trockenheit klarkommen werden. 

Dabei lag das Angebot mit knapp 250.000 Euro ausnahmsweise unterhalb des schon bereitgestellten Kostenrahmens von 290.000 Euro, was manchen Politikerinnen und Politikern die Entscheidung vielleicht etwas leichter gemacht hat: Mit 13 Ja- und sieben Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen dürfen nun im August die Arbeiten beginnen, im März 2024 sollen sie fertiggestellt sein.

Foto: Gemeinde Kleinmachnow